Nilgänse in der Au

Nilgänsen schmeckt es gut in der Lisdorfer Au
Gastbeitrag von Dr. Franz J. Klein, Lisdorf

Mehrere Schreckschusskanonen, installiert in großen Metallboxen, donnern seit einigen Tagen lautstark in der Lisdorfer Au. Durch den Ohren betäubenden Lärm sollen die Schwärme von Vögeln, unter anderem Stare und verschiedene Krähenarten, die sich genüsslich über das Lisdorfer Qualitätsgemüse hermachen und enorme Fraß Schäden erzeugen, vergrämt (= verscheucht) werden.

Diese Kanonenschläge verängstigen aber höchstens die auf dem Saarradweg vorbeikommenden Fahrradfahrer und die Bewohner in der angrenzenden Bebauung.

Etliche, niedlich anzusehende Nilgans-Familien lassen sich von dem Knall aber überhaupt nicht irritieren. Der Tisch ist ja reich gedeckt in der Gemüsekammer des Saarlandes.

Die Nilgans ist ursprünglich an Gewässern des afrikanischen Kontinents beheimatet. Die Population dieser Neozoe (= Neubürger) hat in den letzten Jahren bei uns deutlich zugenommen. Man sagt der recht angriffslustigen Art nach, dass sie große Reviere für sich beansprucht und heimische Vogelarten, zum Beispiel Stockenten, schonungslos verdrängt.

 

 

Foto:   Nicht zu fassen! – Die dominanten und schlauen Tiere haben sich schnell an die weithin schallende Geräuschkulisse gewöhnt. Sie stolzieren seelenruhig an dem nur wenige Meter entfernt stehenden, lärmenden Schreckschussapparat vorbei und lassen es sich, auf Kosten der Lisdorfer Gemüsegärtner, sehr gut schmecken.

Wie wird man dieses Problem wohl in Zukunft lösen können?

Beitrag von Dr. Franz J. Klein, Lisdorf