Ehrenlöschbezirksführer des Löschbezirks Lisdorf verstorben
Am 6. September 2024 verstarb im Alter von 84 Jahren nach fast 60-jähriger Dienstzeit unser Kamerad, Ehrenlöschbezirksführer des Löschbezirks Lisdorf und ehemaliger stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Saarlouis Oberbrandmeister Hans-Joachim Loris.
Hans-Joachim Loris war am 1. Oktober 1964 mit 24 Jahren in die Lisdorfer Feuerwehr eingetreten. Als engagiertes Mitglied hat er das internationale Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze und Silber sowie das saarländische Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber erworben. Seit 1973 als Führungskraft tätig, führte Joachims Feuerwehrlaufbahn zunächst bis zum Rang des Oberlöschmeisters, in den er 1984 befördert wurde. Am 6. März 1986 wurde er zum Löschbezirksführer des Löschbezirks Lisdorf gewählt. Es folgten die Beförderungen zum Brandmeister und Oberbrandmeister in den Jahren 1986 und 1988. Auf Stadtebene war Joachim von 1988 bis 1999 als stellvertretender Wehrführer an der Seite von Wolfgang Herrmann.
Mit seinem 60. Geburtstag am 9. Dezember 1999 wurde Joachim, noch immer Löschbezirksführer und stellvertretender Wehrführer, in die Alters- und Ehrenwehr übernommen. Für seine außerordentlichen Verdienste um die Feuerwehr Saarlouis und seinen Löschbezirk Lisdorf wurde er in diesem Zuge mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet und auf Wunsch seiner Kameraden zum Ehrenlöschbezirksführer ernannt.
Neben Auszeichnungen und Beförderungen zeichnet sich Joachims Dienstzeit und insbesondere die Zeit als Löschbezirksführer aber noch durch eine ganze Reihe weiterer großer Verdienste aus. So erlebte der Löschbezirk unter seiner Führung in den 90er Jahren einen nie dagewesenen Mitgliederzuwachs, dessen Auswirkungen bis heute zu verspüren sind. Viele der damals Eingetretenen sind heute in verantwortlichen Positionen und führen den Löschbezirk Lisdorf.
Dies machte sich auch in der weiteren Ausrichtung des Löschbezirks bemerkbar, als Anfang der 90er binnen eines Jahres ein modernes Löschgruppenfahrzeug und erstmalig, aufgrund der hohen Mitgliederzahl, ein Mannschaftstransportfahrzeug für Lisdorf beschafft wurde.
Hierzu passt, dass sich Joachim bei Politik und Verwaltung unermüdlich für Ausbau und Erweiterung der Feuerwache Lisdorf eingesetzt hat. So wurden die Garagen deutlich erweitert und das Gebäude teilweise aufgestockt, um insbesondere mehr Raum für Ausbildung und die immer stärker werdende Jugendarbeit zu haben. Auch hiervon profitiert der Löschbezirk bis heute.
Unvergessen ist sein Engagement für die 175-Jahrfeier des Löschbezirks im Jahre 1996. Es war Joachims Verdienst, dass diese Feier, monatelang geplant und durch Traumwetter belohnt, zu einem riesigen Erfolg wurde, an den sich viele Kameraden bis heute mit Freude erinnern. Ein Baustein hierfür war sicher auch die Verbundenheit mit den Lisdorfer Vereinen, die Joachim stets sehr wichtig war und für die er sich oft auch aktiv einsetzte.
Sehr am Herzen lag ihm immer auch die Freundschaft zu unseren Partnerwehren in Reinstorf (Niedersachsen) und Lüsen (Südtirol). Während er selbst diese Partnerschaften von Anfang an erlebt und mitgestaltet hat, nutzte er seine Zeit als Löschbezirksführer intensiv dazu, die jeweils nächsten Generationen in Kontakt miteinander zu bringen, wodurch die Freundschaften seit über 50 Jahren Bestand haben. Daneben war Joachim auch von Anfang an, an der Entwicklung der Freundschaft der Feuerwehr Saarlouis zur Feuerwehr Eisenhüttenstadt beteiligt.
Joachim zeichnete sich nicht nur durch seine Leistungen innerhalb der Feuerwehr aus, sondern auch durch seinen besonderen Führungsstil und seine Sozialkompetenz. Er war für viele eine Art Mentor, dessen Lebensweisheiten und Sprüche noch heute, besonders wenn es um Menschenführung geht, von seinen Kameraden genutzt werden. Bemerkenswert war seine intuitive Art zu führen und Menschen zu motivieren, lange bevor sich Feuerwehr mit solch modernen Führungsstilen beschäftigt hat.
Man könnte noch viele Verdienste und Leistungen Joachims beschreiben, aber das Wichtigste ist, dass wir einen Kameraden, Freund und einen Löschbezirksführer vom alten Schlag verloren haben, an den wir uns immer gerne erinnern werden.
Getreu einem von ihm oft genannten und auch gelebten Führungsmotto: „In der Feuerwehr gibt es keine schlechten Leute, nur gute und manchmal den ein oder anderen, der ein bisschen besser ist“, haben wir einen, der ein bisschen besser war, verloren.
Sein Tod erfüllt uns mit aufrichtiger Trauer. Wir wünschen seinen Angehörigen Kraft und Trost.
Die Beisetzung findet am Freitag, dem 20. September, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Lisdorf statt.