In einem Pilotprojekt der Lisdorfer Landwirte in Zusammenarbeit mit der TU Saarbrücken und der Humboldt-Universität zu Berlin werden in Versuchen der große Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) gezüchtet.
In den Gewächshäusern die früher zur Anzucht von Gemüsestecklingen benutzt wurden, werden nun im großen Stil Glühwürmchen gezüchtet. Im ersten Schritt möchte man das Leuchten der Tiere nutzen um auch in der Nacht mit Solarzellen Strom zu erzeugen. Man nennt diesen Leuchtvorgang auch Biolumineszens. Durch spezielles Futter, das aus Abfällen beim „Budikken“ (Putzen von geerntetem Gemüse) besteht, kann kostengünstig das Leben der Insekten um ein Vielfaches verlängert werden. Durch einen erhöhten Anteil von Lisdorfer Puretten konnte sogar die Leuchtkraft um 300% gesteigert werden. Die Leuchtperiode dauert normal je nach Art 2 – 4 Wochen. Und jetzt also bis zu fast 4 Monaten. So hofft man günstig Strom im Winter auch in der Nacht zu produzieren. Erste Solarpanels mit Glasröhren voll mit den Würmchen sind schon über das Versuchsstadium hinaus und werden bei „Siemens-Solar“ in Kleinserie produziert.
Im ersten Lebensstadium der Glühwürmchen als Larven, beginnen sie mit ihrer Jagd auf Schnecken, vornehmlich Nacktschnecken. Ihr Biss ist für die Schnecken giftig, die Beute wird dann innerhalb eines Tages verspeist. So haben die Landwirte den nützlichen Nebeneffekt ihre Anbauflächen von Schnecken frei zu halten und so auf Spritzmittel zu verzichten. Die „Lisdorfer Frischgemüse GmbH“ prüft nun, wenn die Leuchtkraft nachlässt, die Käfer im großen Stil gefriergetrocknet als Delikatesse zu vermarkten. Es wird allerdings davor gewarnt nicht zu viel von den etwas süßlich nach Krevetten schmeckenden Käfern zu verzehren, da in der Nacht ein Leuchteffekt in der Leistengegend beim Menschen auftreten kann. Die ersten Fernsehsendungen (z.B. „Das perfide Diner) haben schon Kochrezepte ausprobiert und das Publikum für diese neue Speise begeistert. Eine Bäckerei in Lisdorf backt seit einigen Wochen mit großem Erfolg schon das „Glühwurmbrot“ angereichert mit Wallnüssen. Auch eine Variante ohne Nüsse für Personen die unter einer Nussallergie leiden wird angeboten. Bei Dunkelheit leuchtet das Brot zart grün einige Tage. Erlischt das Licht, ist das Brot nicht mehr zum Verzehr geeignet. Man sieht, es ergeben sich viele Vorteile bei diesem Pilotprojekt in Lisdorf. Sollte sich die Zucht, mit all diesen Vorteilen, wirtschaftlich nutzen lassen, wird das Ministerium für Landwirtschaft und die EU mit Fördergeldern dieses für die Menschheit so wichtige Unterfangen, finanziell unterstützen. Auch in Lisdorf: Großes entsteht im Kleinen.